Bergischer Weg: Wandern auf den Spuren der Grafen von Berg

Kuhweiden am Wegesrand bei Much

Ein Fernwanderweg, der in Essen am Baldeneysee startet und bis nach Königswinter am Rhein führt: Bergischer Weg. Aufgeteilt in 14 Tagesetappen schlängelt er sich mit vielen Auf- und Abstiegen durch das Ruhrgebiet, das Bergische Land, das Tal der Sieg und das Siebengebirge. Er bietet Wanderern nicht nur vielfältige Landschaften und idyllische Dörfer, sondern auch bedeutende kulturgeschichtliche Höhepunkte.


Die Fakten zum Bergischen Weg

Länge:259 km
Aufstieg:8628 m
Abstieg:8519 m
Etappen:14
Schwierigkeit:mittel
Start:Baldeneysee (Essen)
Ziel:Drachenfels (Königswinter)

2019 entdeckte ich das Wanderführen für mich und mein erstes Projekt war der Bergische Weg. Über das ganze Jahr verteilt wanderte ich mit meiner Wandergruppe Etappe um Etappe vom Ruhrgebiet, durch das Bergische Land bis in das Siebengebirge. Rund 200 Mitwanderer begleiteten mich und wir erlebten viele tolle Momente! 🙂

Ich stelle dir den Wanderweg vor und teile alle Tipps und Informationen mit Dir, die ich bei unserer Wanderungen gesammelt habe. Du findest hier die Beschreibungen aller Etappen, Tipps zur Anreise und zur Planung. Außerdem: Tipps zum Parken, ÖPNV zurück zum Start, Möglichkeiten zur Einkehr und GPX-Tracks zum Nachwandern.

Weitblick am Fernwanderweg
Wanderer am Bergischen Weg

Bergischer Weg: Vom Baldeneysee zum Drachenfels

Mit dem „Bergischen Weg“ entstand 2013 ein neuer Wanderweg im Bergischen Land. Komplett jungfräulich war er jedoch nicht: Ursprünglich wurde die Route 1935 vom Sauerländischen Gebirgsverein (SGV) konzipiert. Sie hatte eine Länge von 137 km und führte von Essen-Rüttenscheid bis nach Uckerath. 2012 wechselte die Trägerschaft zur Naturarena Bergisches Land (Das Bergische Wanderland) und die gesamte Wegführung wurde modifiziert und überarbeitet.

Auf 259 km entstand der heutige Bergische Weg vom Baldeneysee bis zum Drachenfels. Er wurde bereits mehrfach als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet. Der Startpunkt des Wanderweges liegt mitten im grünen Ruhrgebiet. Industriegeschichte rund um die Familie Krupp und den Steinkohleabbau begleiten Dich schon auf der ersten Etappe bis nach Velbert.

Von dort windet sich der Weg zunächst durch das „Neanderland“. Idyllischen Bäche, grüne Wälder und kleine Fachwerkdörfer säumen die Route ins Bergische Land. Abgelöst vom „Bergischen Dreiklang“ entdeckten wir hier Schlösser, Burgen und natürlich viel Geschichte rund um die Grafen von Berg – die ich persönlich besonders interessant fand. Durch den Königsforst und die Ausläufer der Wahner Heide zieht sich der Bergische Weg an Köln vorbei.

Schon kurz hinter Overath kannst Du bei gutem Wetter bis in das Siebengebirge schauen. Schließlich werden die Hügel höher und steiler. Mit Blick auf den Großen Ölberg, wanderst Du auf Dein Ziel, den Drachenfels, zu.


Der Bergische Weg: Markierung und Wegzeichen

Der Bergische Weg ist in beide Richtungen durchgängig mit orangen Wegzeichen des Hauptweges markiert. Am Start bzw. Endpunkt jeder Etappe befindet sich ein Etappenstein. Zuwege zu Bahnhöfen oder zum Ortszentrum sind mit einem blauen Hintergrund markiert und tragen die Aufschrift: „Bergischer Weg – Zuweg“.

An manchen Stellen befinden sich Wegweiser mit der Wegmarkierung. Dort wird mit einer Entfernung auf den nächstgrößeren Ort oder markanten Punkt, welcher erreicht wird, hingewiesen.

Wegzeichen Bergischer Weg
Der Bergische Weg ist durchgehend in beide Richtungen mit diesem orangenen Wegzeichen versehen.
Der Bergische Weg Etappe 3: Etappenstein
Etappenstein in Wülfrath

Der Bergische WanderBus

In den Monaten April bis November verkehrt zwischen Odenthal und Wermelskirchen ein Wanderbus. Er trägt die Bezeichnung „Linie 267“ und zählt zum Angebot des VRS. Der WanderBus fährt an Samstagen, Sonntagen, Brücken- und Feiertagen. Es gelten die Tickets des VRS inklusive Mitnahmeregelung. Kurzstrecken-Tickets gelten für den Bus nicht.

Fahrplan Bergischer Wanderbus (Zum Ausdrucken oder Abspeichern und mitnehmen)

(Stand der Infos: Januar 2023)


Etappen des Bergischen Wegs

Du kannst den Bergischen Weg in Tagestouren erwandern. Du kannst den Fernwanderweg aber auch in Mehrtagestouren erwandern. An und in der Nähe von Etappenorten befinden sich Unterkünfte mit dem Qualitätssiegel „Bergisches Land – Gastgeber“. Weiter unten erzähle ich mehr dazu.

Ich unterteilte den Fernwanderweg in 14 Etappen und bin dabei etwas von den allgemeinen Vorschlägen abgewichen. Das lag vor allem daran, dass die Anfahrt mit ÖPNV oder auch die ÖPNV-Verbindung zwischen Start und Ziel teilweise (vor allem Wochenende) sehr schlecht war. Meine Etappe 5 endet deshalb in Leichlingen und die darauffolgenden Etappen 6 und 7 weichen ebenfalls ab.

Die hier angegebenen Streckenlängen beziehen sich auf den Bergischen Weg ohne Zuwege. Die Zuwege sind hinzuzurechnen bzw. in den Einzelbeschreibungen sind die Zuwege mitgerechnet.

EtappeStart & ZielLängeAufstiegAbstieggewandert am
1Essen – Velbert14 km400 m400 m24.2.2019
2Velbert – Wülfrath17 km660 m590 m31.3.2019
3Wülfrath – Gräfrath27 km540 m570 m28.4.2019
4Gräfrath – Schloss Burg23 km970 m1110 m26.5.2019
5Schloss Burg – Leichlingen15 km480 m590 m13.7.2019
6Leichlingen – Berg. Gladbach30 km790 m780 m3.8.2019
7Berg. Gladbach – Rösrath21 km380 m360 m22.9.2019
8Rösrath – Overath19 km560 m560 m19.10.2019
9Overath – Much18 km510 m420 m26.10.2019
10Much – Neunkirchen15 km440 m440 m29.12.2019
11Neunkirchen – Hennef20 km800 m870 m10.11.2019
12Hennef – Blankenberg14 km590 m570 m17.11.2019
13Blankenberg – Oberpleis18 km480 m500 m22.12.2019
14Oberpleis – Königswinter13 km600 m480 m15.12.2019

Bergischer Weg: Wanderberichte zu den einzelnen Etappen

Die einzelnen Etappen wanderte ich 2019 in einem 12-Monats-Wanderprojekt ab. Manche Etappen bin ich im Laufe der Zeit noch einmal gegangen. Daher aktualisiere ich den Bericht gelegentlich oder füge etwas hinzu, wenn ich eine Info dazu bekomme.

In den Etappenbeschreibungen findest du Informationen zur Anreise, Parken, ÖPNV zurück zum Start, Einkehr und vieles mehr.

Wahnbachtalsperre am Bergischen Weg
Blick vom Staudamm auf den Wasserentnahmeturm der Wahnbachtalsperre am Bergischen Weg

Sehenswürdigkeiten am Bergischen Weg

Entlang des Fernwanderweges gibt es so viel zu sehen, dass ich unmöglich alles auflisten kann. In den Etappenbeschreibungen gehe ich näher auf besondere Highliehts ein.

Ein paar ausgesuchte Höhepunkte, die mir aus unterschiedlichen Gründen in Erinnerung geblieben sind, zähle ich hier auf:

  • Vogelschutzgebiet Heisinger Bogen (Etappe 1)
  • Quelle der Düssel (Etappe 2)
  • Halde Hahnenfurth (Etappe 3)
  • Müngstener Brücke (Etappe 4)
  • Diepentalsperre (Etappe 5)
  • Altenberger Dom (Etappe 6)
  • Monte Troodelöh (Etappe 7)
  • ehem. Förderturm (Etappe 8)
  • Sanfte begrünte Hügel und weitläufige Felder (Etappe 9)
  • Wildschweine & Rehe, die unseren Weg passierten (Etappe 10)
  • Wahnbachtalsperre (Etappe 11)
  • Startplatz für Paraglider und Alpinpfad (Etappe 12)
  • Stadt Blankenberg, wunderschöne Krippe St. Katharina (Etappe 13)
  • Schloss Drachenburg, mittelalterlicher Weihnachtsmarkt (Etappe 14)
Der Bergische Weg
Wandergruppe auf der zweiten Etappe des Bergischen Wegs

Bergische Streifzüge

Entlang des Bergischen Wegs und des Bergischen Panoramasteigs befinden sich insgesamt 24 Thementouren, die sogenannten „Bergischen Streifzüge„. Es handelt sich um Rundwege mit Längen zwischen 5 und 20 km. Einige Routen wurden extra für Kinder gestaltet.

Bergischer Panoramasteig

Der Bergische Panoramasteig startet und endet in Ründeroth. Er führt auf 244 km als Rundweg durch das Bergische Land. An einigen Stellen gibt es Verbindungswege zwischen dem Bergischen Weg und dem Bergischen Panoramasteig.


Übernachtungen, Gepäcktransfer und Gastgeber am Bergischen Weg

Das Bergische Wanderland schloss sich mit ausgesuchten Gastgebern rund um den Bergischen Weg zusammen, um den Wanderern besondere Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten zu bieten. Alle Gastgeber erfüllen festgelegte Qualitätskriterien und tragen das Gütesiegel „Bergisches Wanderland – Gastgeber“. Unter anderem mit Lunchpaketen, Gepäcktransport, Shuttle zu den Wegen und Infos über Wanderrouten und Sehenswürdigkeiten kümmern sich die Gastgeber um die Wanderer.

Eine Auflistung aller Gastgeber am Fernwanderweg findest Du hier.

Der Bergische Weg: Etappe 2
Auf dem Bergischen Weg von Velbert nach Wülfrath.

Bergischer Weg: GPX-Track komplett und Kartenmaterial

(Stand: Januar 2023)

Ich nutze den offiziellen Wanderführer „Der Bergische Weg“* und die Leporello Wanderkarte „Bergischer Weg“* zur Planung unserer Touren.

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FAQ Bergischer Weg

Wo ist der Bergische Weg?

Der Bergische Weg startet in Essen am Baldeneysee und schlängelt sich durch das Ruhrgebiet, das Bergische Land und das Tal der Sieg nach Königswinter zum Drachenfels.

Wie lang ist der Bergische Weg?

Der Bergische Weg ist 259 km lang.

Wie viele Etappen hat der Bergische Weg?

Üblicherweise wird er in 13 bis 14 Tagesetappen aufgeteilt.

Gibt es im Bergischen Land einen Wanderbus?

Zwischen Odenthal und Wermelskirchen verkehrt in den Monaten April bis November ein WanderBus an Samstagen, Sonntagen, Brücken- und Feiertagen.

Welche ist die schönste Etappe des Bergischen Wegs?

Der Bergische Weg, Etappe 4 von Gräfrath bis Schloss Burg ist eine der schönsten Etappen des Fernwanderwegs.

Kann man den Bergischen Weg ohne Gepäck wandern?

Ja, das ist möglich. Das „Bergische Wanderland“ schloß sich mit ausgesuchten Gastgebern zusammen, welche neben Übernachtungsmöglichkeiten, Lunchpaketen und Weg-Shuttle auch einen Gepäcktransport anbieten.

Gibt es Wanderkarten oder einen Wanderführer zum Bergischen Weg?

Unter anderem im Bachem Verlag ist ein Wanderführer erschienen. Wanderkarten gibt es zum Beispiel von Leporello.

Gibt es Rundwege oder Traumschleifen am Bergischen Weg?

Ja, es gibt 24 Themenrouten, die sogenannten „Bergischen Streifzüge“.

Wie heißt der zweite Fernwanderweg im Bergischen?

Der zweite Fernwanderweg im Bergischen heißt „Der Bergische Panoramasteig“.

Was ist ein Premiumwanderweg? Was ist ein Qualitätswanderweg?

Wird die Auszeichnung „Premiumwanderweg“ oder „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ vergeben, bedeutet dies, das der ausgezeichnete (Fern)Wanderweg bestimmten Kriterien entspricht und dem Wanderer ein hervorragendes Wandererlebnis garantiert. Nach vorgegebenen Standards wird der Weg genau unter die Lupe genommen.

Unter anderem muss er durchgehend gut markiert sein und einen hohen Erlebniswert bieten. Die Wegführung spielt eine Rolle, so sollten überwiegend angenehme Bodenbeläge vorkommen. Aber auch viele andere Sachen, wie die Pflege des Weges, Naturschutz oder Nachhaltigkeit spielen eine Rolle.

Das „Wandersiegel Premiumweg“ wird vom Wanderinstitut vergeben. Das Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ wird vom Deutschen Wanderverband vergeben. Die Vorgaben werden regelmäßig kontrolliert, wodurch die Auszeichnung auch wieder aberkannt werden kann.

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