Den Bergbau am Lüderich gab es schon vor 2000 Jahren. Einst bauten die Römer hier Erz ab. Der Bergische Weg (Etappe 8) führt dich auf rund 23 km an Bergbaurelikten, dem Hoffnungsthaler Eisenbahntunnel, dem wunderschönen Tal der Agger und an dem an einen englischen Garten erinnernden Gut Eichthal vorbei.
Die Fakten
Länge: | 23 km (inkl. Zuwege) |
Aufstieg: | 510 m |
Abstieg: | 520 m |
Route: | Rösrath-Forsbach – Overath |
Schwierigkeit: | mittel |
Reine Gehzeit: | 5 – 6 Stunden |
Start: | Bahnhof in Rösrath (Parken: P+R Rösrath, Hauptstraße 75, 51503 Rösrath) Von dort mit Bus 423 bis Haltestelle Halfenhof, Rösrath-Forsbach |
Ziel: | Bahnhof Overath (Parken: P+R am Bahnhof) |
Zurück zum Start: | Von Overath Bf mit dem RB 25 bis Bahnhof Rösrath. Dauer: 9 Minuten |
Weiterlesen: Der Bergische Weg in der Komplettübersicht
Der Bergische Weg, Etappe 8: Von Rösrath bis Overath
Diese Stück des Bergischen Weges beschrieb mir im Vorfeld jemand als eine bzw. die schönste Etappe des Fernwanderweges. Entprechend neugierig wollten wir uns am 13. Oktober 2019 auf den Weg machen. Leider lag ich zum Termin flach, sodass ich die Wanderung absagen musste. In der Woche darauf ergab sich zufällig die Gelegenheit, die Tour nachzuholen – was ich tat. Das Wetter war bescheiden und ich auch noch nicht so ganz fit, aber ich brauchte Auslauf. 🙂
Vorweg: Die Etappe war toll, aber ich würde ein anderes Stück nennen, wenn man mich nach dem schönsten Teil des Weges fragen würde. Vielleicht lag es an der Witterung und/oder an meiner Verfassung, vielleicht trafen auch einfach nur verschiedene Geschmäcker aufeinander…
Von Rösrath-Halfenhof aus ging es über den ausgeschilderten Zuweg in den Wald. Zwischen Forsbach und Lehmbach entdeckte ich den ramponierten Etappenstein. Wir sahen ihn schon bei der letzten Etappe: Das Schild fehlt. Deshalb waren wir uns gar nicht sicher, ob es sich um den Stein handelt. Ich bog dem Wegweiser folgend rechts ab und gelangte wieder auf den Bergischen Weg.
Auf schmalen Pfaden wanderte ich hinunter zu einem Siefen. Von dort stieg ich wieder hinauf zum Ortsrand von Forsbach und wieder ab zu einem weiteren Siefen. Schließlich ging ich nochmals hoch nach Forsbach, bevor mich ein Waldweg hinab nach Hoffnungsthal und damit an das Ufer der Sülz führte.
Ich wanderte ein Stück durch den typisch bergischen Dorfkern. Der Ort hieß jahrhundertelang Volberg, Ende des 18 Jahrhunderts setzte sich aber der Name Hoffnungsthal durch. Den Abstecher zur evangelischen Kirche ließ ich links liegen und gelangte schließlich an die historischen Industriebauten des ehem. Hammerwerks. Vorher erblicke ich den Hammergraben, wo einst Wasser die Wasserräder im Werk antrieb.
Bergbaurelikte am Lüderich
Hinter dem Ort bog ich in Richtung Wald ab und wanderte stramm bergan der höchsten Erhebung in Rösrath entgegen. Bevor ich den Gipfel erreichte, führt der Weg an einer Erddeponie vorbei, die auch einen weiten Blick ins Tal erlaubt. Oben angekommen gab es den Hauptschacht Förderturm der Grube Lüderich zu entdecken. Am Lüderich stellte 1978 das letzte Bergwerk im Bensberger Erzrevier nach 2000 Jahren Bergbaugeschichte den Betrieb ein.
Vom Lüderich aus und auch wenn man den Weg weiter geht, ist in der Ferne das große Barbarakreuz zu Overath zu sehen. Dieses Kreuz widmete man den Bergleuten der Grube Lüderich im Namen ihrer Schutzpatronin, der Heiligen Barbara.
Der Bergische Weg: Hoffnungthaler Eisenbahntunnel
Mit stetigem Auf und Ab führt der Bergische Weg weiter an der Ortschaft Lüderich vorbei. Im Waldstück hinter Lüderich lohnt sich ein Abstecher von ein paar Metern nach rechts. Dort gibt es ein Einfahrtsportal des Hoffnungsthaler Tunnels zu sehen. Er wurde 1910 errichtet und verbindet mit etwas über einen Kilometer Länge das Sülztal mit dem Aggertal. Später lenkt der Fernwanderweg am anderen Ende des Unterführung bei Honrath vorbei.
Burg Honrath und evangelische Kirche in Lohmar-Honrath
Auf einem Waldweg wanderte ich schließlich in Richtung Honrath, wo ich kurz vor dem Ortseingang die Bahngleise überquere und das andere Eingangsportal des Hoffnungsthaler Eisenbahntunnels entdeckte. Der Fernwanderweg führt einmal quer durch den Ort. Die Kirche und die Burg sind die ältesten Gebäude des Dorfes Honrath. Von 1363 bis 1393 erlangen die Grafen von Berg den Besitz der Festung, seit 1930 befindet sie sich in bürgerlichen Händen.
Das Aggertal und Gut Eichtal in Overath
Nach einer kurzen Waldpassage quere ich den idyllischen Ort Honsbach bevor ich in das Tal der Agger gelange. An einer T-Kreuzung erwarten mich urige Holzfiguren. Der Hauptweg geht hier gerade aus weiter, während der Zuweg nach Overath links abzweigt. Wenige Gehminuten danach erreichte ich das langläufige Gut Eichthal, welches ein bisschen einem englischen Garten ähnelt.
Bevor das Gut der Stadt überschrieben wurde, war es im Besitz der Familie Peters. Der Familie gehörte einst das »Kölner Kaufhaus Peters« welches nachher »Karstadt« wurde. Vom Gut aus ist es nicht mehr weit bis zum Bahnhof in Overath, dem Etappenziel.
Der Bergische Weg, Etappe 8: Höhenprofil und GPS
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.
2 Comments
yves klein
2. Mai 2022 at 10:27Zwischen Forsbach und Lehmbach, wo der Bergische Weg in die Straße „Hover-Brand“ mündet, steht eine Sandsteinsäule, der die Tafel fehlt. Für einen Etappenstein wäre das recht ungewöhnlich. Ich bringe den Stein in Zusammenhang mit der Zufahrt zur verschwundenen Siedling „Auf’m Brand“, die genau hier abzweigte. Heute erkennt man ihre Spuren nur noch auf einer Schummerungskarte.
Sabine Schönberg
6. Mai 2022 at 17:14Hallo Yves, das könnte auch möglich sein. Die Etappensteine des Bergischen Wegs sind sehr oft Sandseinsäulen, daher brachten wir es damit in Verbindung. Interessant, dass es da eine verschwundene Siedlung gibt! Lg Bina