Fernwanderwege Deutschland RheinBurgenWeg

Märchenweg, Tiergehege und Panoramaschaukel auf dem RheinBurgenWeg, Etappe 2

Blick von Bad Breisig auf den Rhein

Unsere Wanderung auf dem RheinBurgenWeg (Etappe 2) von Remagen nach Bad Breisig versprach abenteuerlich zu werden: Der Wetterbericht klang böse und der Fernwanderweg sollte uns von einem Hochplateau zum anderen führen… Am Ende blieben wir trotzdem auf 16 km (fast) trocken, flogen nicht davon und genossen wunderschöne Aussichten über das Mittelrheintal.

Die Fakten

Länge:15,5 km
Aufstieg:270 m
Abstieg:280 m
Route:Remagen – Bad Breisig
Schwierigkeit:mittel
Reine Gehzeit:5 Stunden
Start:Bahnhof Remagen
(Parken: Am Bahnhof)
Ziel:Bahnhof Bad Breisig
(Parken: P&R am Bahnhof)
Zurück zum Start:Mit dem RB 26/RE 5 von Bf. Bad Breisig nach Bf. Remagen (10 Min.)

Das könnte für dich interessant sein: Der RheinBurgenWeg in der Komplettübersicht!

Wandergruppe auf dem Fernwanderweg
Gruppenwanderung

RheinBurgenWeg, Etappe 2: Von Remagen bis Bad Breisig

Der Wetterbericht für den 2. Februar 2020 sah gruselig aus: Es sollten kräftige Sturmböen und Wasser ohne Ende von oben kommen. Ich fürchtete schon, ich müsste unsere zweite Gruppenwanderung in diesem Jahr vertagen. Nachdem sich die Vorhersage aber noch zum Besseren wendete, wagten wir es also. Natürlich nicht ohne Hinweis auf Trittsicherheit, festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung – es regnete in den Tagen davor nämlich auch schon in rauhen Mengen.

Wir trafen uns um 10 Uhr am Bahnhof in Remagen. 15 Wanderer hatten sich angekündigt, 18 starteten schließlich mit mir. Besonders freute ich mich über seltenen Besuch aus Litauen und meinen Wanderbloggerkollegen Nick von Urbanhiker.de, welche uns ebenfalls begleiteten. Der Großteil unserer Wandergruppe fand sich – wie immer 🙂 – bereits im Zug. Nachdem wir vollzählig waren und uns – einer lieb gewonnenen Tradition folgend – mit Coffee to go versorgt hatten, ging es los.

Zunächst wanderten wir an der Bahnlinie entlang und durch eine Unterführung. Direkt nach der Unterführung ging es (noch auf Asphalt) steil bergauf. Wir erklommen den Victoriaberg bis kurz vor der Waldruine – die Ruine selbst nahmen wir allerdings nicht wahr. Etwa auf der Hälfte des Berges bot sich uns ein toller Ausblick auf Remagen und den Rhein. Nach einer kurzen Verschnaufpause marschierten wir weiter bergan.

RheinBurgenWeg Etappe 2: Dicker Nebel
Nebel zu Beginn der Wanderung

Matschige Pfade bei Bad Bodendorf auf dem RheinBurgenWeg, Etappe 2

Oben angekommen wanderten wir flach und am Waldrand entlang weiter. Aufgrund der Regenfälle der letzten Tage zeigt sich der Wanderweg extrem matschig und der Nebel waberte noch über dem Boden. Ein schmaler sumpfiger Pfad führte uns schließlich an den Rand von Bad Bodendorf hinab. Vorbildlich gab ich mir als Wanderführerin die Ehre und legte mich lang, BEVOR es einer meiner Gäste tat… 🙂

Am Ortsrand bestaunten wir eine Gedenkstätte, interessante Hausdekorationen und selbstverständlich schossen meine Mitwanderer erst mal Fotos von meiner Rückansicht und dem offensichtlichen (oder scheinbaren?) Sturz. Legte sie sich wirklich lang oder griff ihr jemand mit matschigen Händen an den Hintern? Fragen über Fragen… 😀 Direkt hinter dem Ortsrand bogen wir auf einen kleinen Pfad, welcher uns bis an das Ufer der Ahr führte.

Etappe 2: Sonnenstrahlen am Rande von Bad Bodendorf
Kurzer Sonnengruß bei Bad Bodendorf

Tiergehege Schwanenteich an der Ahr

Auf dem Weg in die Ahraue passierten wir den Ehrenfriedhof, auf welchem Soldaten beerdigt wurden, welche 1945 im Gefangenenlager Goldene Meile verstorben sind. Direkt nachdem wir am Ufer der Ahr nach links abbogen, entdeckten wir mein persönliches Highlight: Das Tiergehege Schwanenteich an der Ahr! Hier gab es Ziegen, Ponys, Wasserratten, Waschbären und auch allerlei Geflügel zu sehen. Pfaue, schwarze Schwäne und Enten, die zwar wie ganz normale Wildenten aussahen, aber eine Art Laufenten waren.

Nick und ich hielten uns hier lange auf und lichteten unter anderem freche Ziegen ab, während alle anderen schon weiter wanderten. Wir unterhielten uns angeregt über das Wanderblogger-Dasein. Wie machst du das? Wie mache ich das? Was könnte man besser machen? Ein Austausch ist immer spannend und so mussten wir schließlich etwas zügiger gehen, um die Gruppe wieder einzuholen. 🙂 Hinter der Ahraue bogen wir über eine Holzbrücke ab und gelangten kurz darauf in die Barbarossastadt Sinzig.

Startpunkt des Ahrsteigs in der Barbarossastadt Sinzig

Der RheinBurgenWeg führt uns eine Weile durch die Stadt. Hierbei entdeckten wir die „Ahrsteigbank“, welche das Ende des Ahrsteig markiert. Kurz darauf erreichten wir das Schloss Sinzig, welches auch unsere Aufmerksamkeit auf sich zog. Unsere Pause hätten wir gerne in der Barbarossastadt verbracht, denn uns allen gelüstete es nach Kaffee und/oder Kuchen. Leider fanden wir direkt am Weg keine Lokalität, die geöffnet hatte.

Wir passierten noch Reste der historischen Stadtmauer, bevor wir den Ort verließen und der Wanderweg uns wieder bergan führte. Auf einem Asphaltweg wanderten wir durch alte Obstwiesen. Oben angekommen gab es nicht nur eine tolle Aussicht zu genießen, sondern auch eine Schutzhütte, die groß genug war, um meine 18 Personen starke Gruppe zu beherbergen. 🙂

Märchenweg Bad Breisig

In der großen Schutzhütte fanden tatsächlich alle Wanderer einen Sitzplatz und so pausierten und vesperten wir eine Weile. Die ersten Fotos des Tages wurden in Augenschein genommen, was (zu meinem Leidwesen 😀 ) zu Erheiterung führte. Nach mir legte sich auf den matschigen Pfaden noch der eine oder andere lang – dumm, wenn es dann ein Foto davon gibt und die Wanderführerin als Einzige NICHT die Contenance wahrt… 😀

Hinter der Schutzhütte gingen wir auf einem schmalen Waldpfad weiter. Wir passierten ein Marienbildnis und gelangten schließlich an die Rodungsinsel Mönchsheide. Kurz darauf trafen wir auf den Märchenweg Bad Breisig (8 km). Handgemachte Skulpturen und Bildnissen, die mitten im Wald diverse Märchen darstellen, nahmen uns gefangen. Wer also den RheinBurgenWeg, Etappe 2 mit Kindern gehen möchte, könnte diesen Rundweg sicherlich gut einbauen – oder ggf. einfach separat gehen.

Panoramaschaukel vor dem Etappenziel

Und dann waren wir schon fast am Ende der Etappe. Unterwegs fanden wir auf den Hochplateaus diverse gut platzierte Panoramabänke – und ich wunderte mich schon: Wo war die Panoramaschaukel, von der man mir berichtet hatte? Und tatsächlich auf dem letzten Aussichtspunkt vor dem Ziel kam sie!

Wir schaukelten 🙂 und genossen noch einmal die Aussicht, bevor es schließlich auf einem schmalen lang gezogenen Pfad und über Felstreppen hinab nach Bad Breisig ging. Wie ich weiß, gab uns der Abschluss bereits einen Vorgeschmack auf die dritte Etappe des RheinBurgenWeg. 🙂

Kurstadt Bad Breisig mit historischer Rheinpromenade

Am Ziel angekommen hältst du dich entweder rechts und wanderst direkt zum Bahnhof oder du hältst dich links in Richtung Rhein und unternimmst noch einen Abstecher zur Rheinpromenade. Unterwegs gibt es das historische Bad Breisig zu bestaunen und an der Promenade schließlich jede Menge Cafés und Restaurants – welche aber allesamt noch nicht geöffnet hatten oder nicht genug Platz für eine Wandergruppe meiner Größe boten. Schließlich ließen wir uns in einem Sportbistro nieder und ließen den Tag – traditionell mit einem Bier 🙂 – ausklingen.

RheinBurgenWeg, Etappe 2: Rhein bei Bad Breisig
Rheinpromenade

RheinBurgenWeg, Etappe 2: Höhenprofil und GPS

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