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10 Gründe, warum ich das Wandern liebe!

Wanderliebe: Wanderbloggerin am Spitznack über dem Rhein

Dass ich einst einen Blogartikel mit dem Titel „10 Gründe, warum ich das Wandern liebe!“ schreibe, hätte vor 25 Jahren niemand geglaubt. Es war nämlich keineswegs immer so, dass ich gerne wanderte. Die Berge, vor allem in der Wendelsteinregion, liebte ich schon von klein auf. Das lag daran, dass meine Großeltern dort wohnten und ich sehr oft da war. Aber wandern? Gar auf Berge? Lies hier, warum ich das Wandern liebe und warum auch du wandern solltest!


Bei Bad Feilnbach gibt es ein Gebirgsmassiv, „die schlafende Jungfrau“. Als ich klein war, sagte ich immer, es sieht aus wie ein versteinerter Riese. Mein Opa erklärte mir irgendwann, wie das Massiv richtig heißt … Und ich sagte immer: „Wenn ich groß bin, laufe ich einmal über die Jungfrau! Vom Kopf bis zu den Füßen!“. Da wusste ich aber noch nicht, wie anstrengend es ist, Berge auf und ab zu gehen. 🙂

FunFact: Mittlerweile lief ich tatsächlich über die Jungfrau – allerdings nicht am Stück.

Als ich älter war und im Urlaub mit meinen Eltern wandern ging musste, hatte ich überhaupt keinen Spaß daran. Die Berge liebte ich nach wie vor, aber Berge hinaufwandern war sooo anstrengend … Ich hasste es und vor allem in meiner Jugend handelte ich oft mit meinen Eltern, damit ich nicht mitgehen brauchte …

Wie mich die Wanderlust packte!

Viele viele Jahre später, in denen ich oft „unten“ war – aber niemals wanderte, packte mich eines Tages die Wanderlust. Es muss 2010 gewesen sein, ich war etwas über 30 Jahre alt. Mit meinem damaligen Gatten und meiner Tochter besuchte ich Bad Feilnbach nach langer Zeit wieder. Und was tat ich? Ich kaufte eine Papierwanderkarte. Sie wurde seit gefühlt 30 Jahren nicht aktualisiert. Es ist die Gleiche, die meine Eltern besitzen.

Und wir gingen wandern.

Wanderliebe: Die schlafende Jungfrau bei Bad Feilnbach

Ich wollte „so einen Weg gehen, den ich früher mit meinen Eltern ging“. Am Anfang war es ungewohnt, durch die Bergwelt zu navigieren und diese Wege zu finden. Heute gehe ich dort sogar ohne Navigation los, weil ich diese Berge (mittlerweile) kenne, wie meine Westentasche. 🙂

Jedenfalls begeisterte ich mich damals dort fürs Wandern. Und auch wenn ich mittlerweile natürlich nicht mehr mit einer Papierkarte losgehe, kann ich es nicht mehr lassen.

Seitdem wanderte ich tausende von Kilometern. Natürlich in der Wendelsteinregion, aber auch in Österreich, den Niederlanden und allem voran in Deutschland insgesamt. 2019 erfüllte ich mir sogar einen Traum und beging eine Alpenüberquerung auf dem E5 von Oberstorf nach Meran.

Ein Leben ohne Wanderschuhe schnüren und Rucksack aufsetzen kann ich mir heute nicht mehr vorstellen.

Gipfel der Hochsalwand bei Bad Feilnbach

Wanderliebe! Und zwar deshalb:

1. Ich entedecke immer wieder neue und völlig unterschiedliche Gegenden

Ich fahre fürs Wandern auch oft weiter weg. Egal, wo ich hinkomme: Jede Gegend oder Region hat ihre Eigenheiten. In der Eifel sieht es anders aus als im Ruhrgebiet. Das Mittelrheintal unterscheidet sich vollständig von der Region am Niederrhein. Die Alpenlandschaft präsentiert sich gänzlich anders als die Landschaft an der See. Und es ist einfach so schön, wenn ich Zeit habe, um die Gegend zu genießen, die Leute und die Region kennenzulernen.

Und selbst wenn man immer den gleichen Weg gehen würde: Im Winter sieht er komplett anders aus als im Sommer. In solchen Fällen stellt sich oft das Gefühl ein, man wäre diesen Weg noch nie gegangen. 😉

2. Wandern entspannt mich

Für mich persönlich gibt Gegenden, zum Beispiel die Wendelsteinregion oder das Obere Mittelrheintal, da sehe ich bei der Anfahrt die Vorläufer der Region und bin sofort entspannt. X Stunden Anfahrt, Stau, wasweißich sind vergessen. Aber das gilt natürlich auch für viele andere Wanderungen. Wandern entspannt mich, denn ich habe in diesem Moment nichts zu tun, außer am ausgesuchten Ort zu gehen, die Gegend und (meistens) auch das schöne Wetter zu genießen.

3. Ich bewge mich an der frischen Luft

Die meiste Zeit unseres Lebens verbringen wir in Innenräumen. Und wenn wir draußen sind, befinden wir uns meist in einer Stadt. Frische Luft ist gut, vor allem, wenn man ein bisschen rausfährt in ruhigere Regionen. Wer es noch nicht erlebt hat, mal „raus“ zu sein, kann sich nicht vorstellen, was das bewirkt. 🙂

Als wir damals nach unserer Alpenüberquerung in Meran Stadt ankamen – nach einer Woche Bergwandern -, war das erste, was wirklich jeder von uns empfunden hat: „Bor, was stinkt das hier nach Abgasen! Bor, was ist das hier laut!“ Das war wirklich eine frappierende Erfahrung, denn: Das ist das, was wir jeden Tag um uns haben. Stadtgeräusche, Lärm und Abgase sind völlig normal, weil wir es kaum anders kennen …

4. Wandern ist gesund

Wandern wirkt sich nachweislich gut auf den Körper und das gesamte System aus. Alleine etwa für die Augen: Wer nur auf den Monitor schaut, schaut nicht weit. Das ist nichts gut fürs Sehen. Beim Wandern tun wieder aber genau das: Weit schauen. Auch sonst wirkt sich Wandern gut auf die körperliche Fitness, das Immunsystem, die Verbesserung der mentalen Gesundheit und noch vieles mehr aus.

5. Ich kann mit Freunden losgehen

Wandern ist ein unfassbar vielseitiges Hobby! Ich kann mit Freunden losgehen, tolle (neue) Gegenden erkunden, dabei Spaß haben und immer wieder neue Sachen erleben.

6. Ich kann mit Fremden losgehen

Ich kann aber auch mit fremden Menschen losgehen. Es gibt unzählige Wandergruppen, denen man sich anschließen kann. Vor Corona-Zeiten habe ich das sehr viel gemacht und ich habe sogar selber Gruppenwanderungen über dieses Wanderblog angeboten. Ich habe dabei unfassbar viele tolle Menschen kennengelernt und aus einigen Bekanntschaften haben sich Freundschaften entwickelt, die bis heute halten. 🙂

7. Ich kann aber auch alleine wandern

Wenn ich meine Ruhe haben möchte und keinen Bock auf Menschen habe, gehe ich einfach alleine los. Was ich alles nicht gesehen und erlebt hätte, wenn ich nicht alleine losgegangen wäre! 🙂

8. Wenn ich alleine wandere, läuft mein kreativer Autopilot auf Hochtouren

Das ist einfach so! Wenn ich einfach nur gehe, von nichts abgelenkt werde und die Natur genieße, dann sprudeln Ideen und Gedanken. Vor allem, wenn es dort, wo ich bin, nichts außer Natur gibt. Vor einiger Zeit auf dem Hohe Mark Steig ist mir das passiert: Die Ideen und Gedanken kamen und gingen so schnell, dass ich sie sofort aufschreiben musste, bevor sie wieder weg sind.

9. Wandern, vor allem alleine, schärft sämtliche Sinne

Wandern, vor allem alleine, schärft alle Sinne. Ich nehme die Landschaft, die ich sehe, ganz anders war. Ich sehe Dinge, die ich mit Begleitung nicht wahrgenommen hätte. Ich höre Bäume rauschen, Äste knacken und Tiere, die sich am Wegesrand bewegen. Ich nehme wahr, wie es riecht.

Es kann sein: Roch es hier noch nach moosigem Wald, roch es um die nächste Ecke nach Kiefern und um die wiedernächste Ecke nach Wildschweinen und dann roch es nach Moor – weil der Weg nun durch ein Moor führte. Ich schärfe meinen Orientierungssinn, weil ich den Weg alleine finden muss.

10. Ich liebe das Wandern, weil es mich selbstbewusster macht.

Ich höre das so oft: Wie? Du traust dich alleine zu wandern? Es ist eine Mutprobe, denn ganz viele Menschen würden niemals Wandern gehen, weil sie Angst haben, den Weg nicht zu finden und sich zu verlaufen. Oder sie haben Angst davor, sich zu verletzen. Oder sie haben Angst, auf Wildtiere zu treffen.


Warum gehst du wandern? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar!

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