Eichen, Kiefern, aber auch Farne, Dünen und Moore prägen das Bild des Hohe Mark Steig, Etappe 1. Ich trat in eine völlig andere Welt ein und wanderte begeistert die ersten 24 km des Fernwanderweges am Niederrhein. Kommt mit und lass dich verzaubern!
Heute machte ich mich auf an den Niederrhein. Es galt, den Steig zu erwandern, der erst 2021 eröffnet wurde. Es handelt sich um den Hohe Mark Steig. Etappe 1 stand heute auf dem Plan. Offiziell startet die erste Etappe am Auesee und endet an der Bärenschleuse. Ich versuche allerdings den Steig so ÖPNV-freundlich wie möglich zu wandern.
Daher startet die erste Etappe für mich am Hauptbahnhof in Wesel (also 4 km vor dem offiziellen Start) und endet am Bahnhof Wesel-Blumenkamp (5 km vor dem offiziellen Ende). Meine Angaben und der GPX-Track sind darauf angepasst.
Start: | Bahnhof Wesel |
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Ziel: | Bahnhof Blumenkamp, Wesel |
ÖPNV | An beiden Bahnhöfen hält der RE19 |
Parken | Am Bahnhof Wesel gibt es einen P+R. Offizieller Parkplatz am Startpunkt: Parkplatz Auesee, Auedamm 39 |
Länge: | 23,5 km inkl. Zu-/Abweg |
Aufstieg/Abstieg: | 70 m |
Schwierigkeit: | mittel |
Reine Gehzeit: | 4,5 Stunden |
Einkehr: | Mehrere Möglichkeiten in Wesel und am Auesee. Gaststätte Pollmann (Bf Blumenkamp) |
Hohe Mark Steig, Etappe 1: Von Wesel bis Blumenkamp
Wanderweg durch die Hansestadt Wesel
Um kurz vor neun starte ich am Hbf in Mülheim. Der RE49 bringt mich total gemütlich in rund 30 Minuten zum Bahnhof in Wesel. Als ich in Wesel den Hauptbahnhof verlasse entdecke ich direkt das imposante Tor wenige Meter weiter. Es ist das Berliner Tor – welches ich leider verpasse, weil der ausgeschilderte Zuweg zum Hohe Mark Steig vorher nach rechts abzweigt. Leider ist der Zuweg nicht besonders gut ausgeschildert und schon nach einem km und etlichen Kreuzungen finde ich keine Zeichen mehr.
Pro-Tipp: Nehmt den direkten (ab Hbf ausgeschilderten) Weg zum Auesee, mitten durch die City. So bekommt ihr noch ein paar Sehenswürdigkeiten zu Gesicht und könnt das erstaunliche rege Treiben in der Hansestadt Wesel bestaunen.
Ich nehme schließlich auch den direkten Weg, welcher mich noch am Willibrodi-Dom, am Rhein und den Rheinwiesen, dem Flugplatz Wesel und dem Yachthafen vorbei zum Auesee führt. Kurz bevor ich auf den offiziellen Steig treffe entdecke ich auch wieder Zuwegsschilder. 😉 Der Zuweg ist etwa vier km lang.
Panoramablick über den Auesee
Wenige Meter nach dem offiziellen Start gelange in an den wirklich idyllischen Auesee. Ich nehme einen kleinen Abzweig und lege erstmal eine kurze Frühstückspause ein. Ich glaube, mit Grill und Bier könnte man sich dort den ganzen Tag aufhalten.
Der Hohe Mark Steig, Etappe 1, führt mich zunächst am See entlang. Links von mir verläuft ein Deich, auf den ich kurze Zeit später auch wechsele. Kuschelige Schafe begrüßen mich am Wegesrand. Und es dauert auch nicht lange, bis ich auf die Grav Insel gelange, in dessen Umgebung ich unfassbar viele Störche zu sehen bekomme.
Wanderung im Naturschutzgebiet Diersfordter Wald
Völlig begeistert wechsele ich von dort in ein Waldgebiet. Perspektivenwechsel. Über einen Teil des folgenden Stückes führt auch der LandStreifer „Diersfordter Wald“, daher ist mir die Strecke schon bekannt. Nichtsdestotrotz: Der LandStreifer hat mir Anfang des Jahres sehr gut gefallen. 🙂 Ich wandere durch einen Eichenwald, umgeben von hohen Farnen. Es kommt ein bisschen „Urwald-Feeling“ auf.
Vor mir taucht das Wildgatter auf – auf das ich mich schon besonders freue. Vor ein paar Monaten konnte ich ein ganzes Rudel Rehe und Hirsche beobachten. Hier gibt es auch einen Wildbeobachtungspunkt – an dem im Moment leider die Treppe abmontiert ist, sodass man nicht hinaufsteigen kann. Heute bekomme ich jedoch nichts zu sehen. Der Farn ist so hoch, dass sich (vermutlich) jegliches Wild mühelos darin versteckt. 🙂
Hohe Mark Steig, Etappe 1: Bohlenweg durch das Große Veen
Kurz bevor ich diesen Bereich verlasse, sehe ich schon in der Entfernung die windschiefen Kiefern, die mich gleich begleiten werden. Aber nicht nur das: Ich erreiche das „Große Veen“. Gerade roch es noch nach Moos und Farn. Jetzt riecht es nach Kiefern und Sommer. Herrlich! Eine sandige Heidelandschaft führt mich auf die Holzbohlen, die mich durch das Moor führen.
Mit dem Wetter hatte ich heute wirklich Glück – ihr seht es auf den Bildern. Auf dem Weg zum „Schwarzen Wasser“ begann es kurz zu winden und zu regnen und plötzlich donnerte es, immer wieder! Oh Nein! Es gab eine Gewitterwarnung, die ich nicht bekam, da ich den Flugmodus eingeschaltet hatte. 🙂 Nichtsdestotrotz: Wie für mich dahingestellt, kam eine Hütte, welche ich sofort für mich reservierte. 😀 Nach Wetter-Check und kurzer Pause entschied ich weiter zu gehen, es schien nichts mehr zu kommen…
Vom „Schwarzen Wasser“ nach Blumenkamp
Und so war es auch! Bewaldete Dünen, Eichenwälder und Kiefern leiten mich schließlich zum „Schwarzen Wasser“. Das Naturschutzgebiet „Schwarzes Wasser“ ist Wesels ältestes Naturschutzgebiet. Auf mal schmaleren und mal breiteren Pfaden erreiche ich schließlich Blumenkamp, den heutigen Zielort. Hier kürze ich etwas ab und gehe direkt zum Bahnhof, weil: Zeitdruck! Der Zug fährt nur einmal die Stunde.
Übernachtung: Hohe Mark Steig, Etappe 1
Am meinem heutigen ersten Tag auf dem Hohe Mark Steig ist die Bahnverbindung super, deshalb beschließe ich Zuhause zu schlafen. Auf weiteren Etappen ändert sich das… 😉 In Wesel gibt es aber zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten.
Mein Fazit zum Hohe Mark Steig, Etappe 1:
Der als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnete Hohe Mark Steig trägt den Beinamen „Mein Band zur Natur“ und das völlig zu Recht. Ich freue mich schon auf die nächsten 130 km.
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