Der Bergische Weg (Etappe 6) lenkte über Altenberg nach Bergisch Gladbach. Diesmal hatten wir uns viel vorgenommen: 35 km inklusive der Zuwege. Und ich war froh, dass es verhältnismäßig kühl war – nicht 35 Grad und mehr, wie wir es aus den vergangenen Wochen gewohnt waren. So wanderten wir bei Traumwetter von der Diepentalsperre über Altenberg nach Bergisch Gladbach.
Die Fakten
Länge: | 35 km (inkl. Zuwege) |
Aufstieg: | 790 m |
Abstieg: | 780 m |
Route: | Leichlingen – Bergisch Gladbach |
Schwierigkeit: | mittel |
Reine Gehzeit: | 7 Stunden |
Start: | Bahnhof Leichlingen (Parken: P+R am Bahnhof, Bahnhofstraße) |
Ziel: | Bergisch Gladbach Bahnhof (Parken: P+R am Bahnhof, Jakobstraße, 51465 Bergisch Gladbach) |
Zurück zum Start: | Von Bergisch Gladbach Bf mit der S 11 bis Köln Hbf. Mit der RB 48 bis Leichlingen. |
Offizielle Webseite | Der Bergische Weg |
Lies auch hier: Bergischer Weg: Wandern auf den Spuren der Grafen von Berg (Gesamtübersicht)
Der Bergische Weg, Etappe 6: Von Leichlingen nach Bergisch Gladbach
Am 3. August 2019 wagten wir uns an die sechste Etappe des Bergischen Wegs. Wir trafen uns am Bahnhof in Leichlingen. Einen Teil meiner Wandergruppe brachte ich schon mit, von Mülheim aus fand sich nämlich über die einzelnen Etappen hinweg eine Fahrgemeinschaft zusammen. Am Bahnhof erwarteten uns schon Christian, der zum Kulturbeauftragten umgeschulte Navigator, und Herr Müller. 🙂 Zu fünft machten wir uns auf den Weg.
Quer durch die Blütenstadt Leichlingen
Den Zuweg wählte ich diesmal durch den Ortskern von Leichlingen, den wir direkt über den Marktplatz querten. Ein paar Marktstände waren bereits aufgebaut, sonst war noch nicht viel los. Hinter dem Marktplatz wanderten wir über die Wupperbrücke und gingen dahinter ein paar Hundert Meter entlang der Hauptstraße, die wir schließlich bei Balken nach links verließen. Wir bestaunten den „Sinneswald Sculpture Park„. Hier hielt ich mich schon oft und gerne auf, als ich noch in Leichlingen wohnte. 🙂
Wir wanderten weiter durch den Ortsteil Wietsche – wo scheinbar die Zeit stehen geblieben war, und gelangten schließlich in den Wald. Leichlingen liegt im Rheinisch-Bergischen-Kreis und beherbergt etwa 28.000 Einwohner. Die Stadt ist seit fast 100 Jahren für den Obstanbau bekannt und trägt daher seit den 1920iger Jahren den Namenszusatz ‚Blütenstadt‘. Zur Blütezeit erstrahlt der gesamte Landstrich in kräftigem Rosa.
Bei genügend Zeit lohnt sich ein Ausflug in den alten Ortskern, um hübsche alte Fachwerkhäuser, Kirchen und historische Gebäude wie die Villa Weyermann oder das Schloss Eicherhof zu besichtigen. Natürlich existieren hier auch zahlreiche Wanderwege, unter anderem der Bergische Streifzug Nr. 4 „Obstweg“.
Durch das Murbachtal zur Diepentalsperre
Nachdem wir den Wald erreicht hatten, begleitete uns der stille Murbach, durch dessen ruhiges Bachtal wir Richtung Diepental wanderten. Das Stück durch Leichlingen bis zur Diepentalsperre, beliebig oft drumherum und wieder zurück, war meine „große Hausrunde“. Hier habe ich damals für meinen ersten (und einzigen 😉 ) Halbmarathon im Walken oft trainiert. An der Talsperre trafen wir wieder auf den Bergischen Weg, welchem wir nach rechts folgten.
Hinter der Talsperre erwarteten uns die ersten – im Gegensatz zu später: seichten – Anstiege. Der zum Kulturbeauftragten umgeschulte Navigator war bestens vorbereitet und so erfuhren wir alles, was er schneller von den Schildern ablesen konnte als ich. 😀 Außerdem schoss er mir unterwegs wirklich heldenhaft ein Souvenir vom Bergischen Weg und das kam so:
Sagenhaftes Eifgenbachtal. Oder: Wanderergarn auf dem Bergischen Weg!
Bei der vorherigen Etappe konnte ich am Rüdenstein die „Geschichte von dem Köter“ nicht erzählen. Das lag daran, dass der Herr gestrippt hatte – woraufhin mir die Story zum Rüdenstein einfach nicht mehr einfallen wollte… Den Köter, der dies natürlich mitbekam, ärgerte das sehr. Und so erschien er plötzlich wutschnaubend im Wald und hatte es auf den Kulturbeauftragten abgesehen.
Er jagte ihn durch den Forst. In seiner Not kletterte er einen Baum hinauf und riss dabei eine Markierung des Bergischen Weges ab. Der Köter wollte ihm folgen, stürzte aber bei dem Versuch, den Baum hinauf zu kommen in einen Abgrund. Um den Köter war es damit geschehen. Das Wegschild aber sammelte der Kulturbeauftragte auf und überreichte es mir anschließend feierlich. 🙂
Die „Wiege des Bergischen Landes“
Nach dieser aufregenden Geschichte 🙂 wanderten wir weiter in das Tal der Dhün hinein und erreichten schließlich Altenberg mit dem Dom. Unterwegs entdeckten wir ein Reh, das überhaupt keine Angst vor uns hatte, neugierig schaute und sich einfach ablichten ließ. Kurz vor Altenberg gelangten wir an den Märchenwald Altenberg – in dem ich selbst übrigens noch nie gewesen bin. Glaube ich. Vielleicht waren meine Eltern ja schon einmal mit mir dort… 😉
Das Gebiet um den Altenberger Dom herum wird als die „Wiege des Bergischen Landes“ bezeichnet, weil hier einst die erste Burg der Grafen von Berg, die Burg Berge, stand. Heute ist sie noch als sogenannte Erdenburg vorhanden. Das bedeutet, es existieren nur der Hügel, auf dem die Burg stand, und spärliche Mauerreste. Um die Erdenburg zu erreichen, müsste man den Bergischen Weg bei Altenberg kurzzeitig verlassen.
Herr Müller und ich hatten an diesem Tag nicht nur viel zu erzählen und zu besprechen, wir liefen auch das erste Mal mit der Ausrüstung, die wir uns für unsere spontan gebuchte Alpenüberquerung zugelegt hatten. Im Altenberger Dom weihte „die heilige Christine“ dann spontan meine und dem Herrn Müller seine Alpen-Galoschen mit etwas Weihwasser. Damit wir heile von der Alpenüberquerung zurückkommen – so eine schöne Geste! ❤️. (Spoiler: Es hat geholfen!)
Der Bergische Weg: Im Tal der Dhünn
Nachdem wir den Dom ausgiebig von innen betrachtet hatten, verließen wir den Bergischen Weg kurzzeitig – allerdings nicht, um die Erdenburg zu betrachten, sondern um gegenüber am Wandererparkplatz in ein Café einzukehren. 😀 Zurück auf dem Fernwanderweg ging es schließlich in einem stetigen Auf und Ab weiter. Wir liefen durch saftige Maisfelder, in schattige Wälder, vorbei an lang gezogenen Weiden und genossen weite Ausblicke in das Bergische Land. Es war so schön! 🙂
Es gab eigentlich nur den Bergischen Weg und uns. 🙂 Einkehrmöglichkeiten gibt es auf den letzten 15 km übrigens nicht mehr. Schließlich erreichten wir Herrenstrunden bzw. etwas dahinter die kleine Ortschaft „Schiff“, wo wir den Fernwanderweg verließen und auf den Zuweg in Richtung Bergisch Gladbach gingen.
Tipp:
Fahrt ab „Schiff“ mit dem Bus zum Bahnhof in Bergisch Gladbach runter. Der Zuweg ist etwas über 5 km lang, nicht wirklich schön und verläuft zu großen Teilen entlang der Bundesstraße.
Nach gut 30 km waren wir echt etwas geschlaucht und hätten uns den Zuweg und die zusätzliche Gehstunde gespart, wenn uns klar gewesen wäre… Am Bahnhof angekommen konnten wir zum Glück direkt in die Bahn springen und nach Leichlingen zurückfahren. Das traditionelle Bier tranken wir ja bereits in Altenberg… Obgleich ich durchaus noch eins getrunken hätte, wenn sich die Gelegenheit ergeben hätte. 🙂
Der Bergische Weg, Etappe 6: Höhenprofil und GPS
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