Eggenweg (Raute 4): Wandern auf dem Ruhrhöhenzug von Mülheim nach Essen

Von Mülheim a. d. Ruhr bis Hattingen verläuft auf dem Ruhrhöhenzug der 44 km lange Eggenweg (Raute 4). Rund 1100 Höhenmeter gilt es zu überwinden. Die ersten 19 km von Mülheim bis Essen-Werden stelle ich dir heute vor. Ein Wanderbericht inkl. aller wichtigen Infos und GPX-Track.

Knackig kalt, aber Sonne satt und spontan zwei Tage Urlaub – das war genau das, was ich gerade brauchte. 🙂 So begab ich mich mal wieder auf den Eggenweg, der nicht mit dem „Eggeweg“ im Teutoburger Wald verwechselt werden sollte. Der Eggeweg und der Hermannsweg bilden den Trail über die Hermannshöhen. Zwar handelt es sich bei beiden Wegen um einen Kammweg oder Höhenweg, dieser hier verläuft allerdings auf den Ruhrhöhen im Ruhrgebiet. 🙂

Eggenweg (Mülheim/Ruhr bis Essen-Werden): Die Fakten und GPX

Eggenweg (Raute 4), Etappe 1: Mülheim/Ruhr bis Essen-Werden

Der Eggenweg startet am idyllischen Wasserbahnhof in Mülheim an der Ruhr und folgt dem Wanderzeichen „Raute 4“. Besonderes sehenswert ist die historische und noch funktionstüchtige Ruhrschleuse – mit ein bisschen Glück schleust gerade ein Schiff! Der Brücke über die Ruhrschleuse folgend erreichst du die Schleuseninsel.

Hier ist die Anlegestelle der Weißen Flotte. Außerdem gibt es im Haus Ruhrnatur verschiedene Ausstellungen zu bestaunen. Der Eggenweg führt jedoch in die andere Richtung, nämlich zur schönen Altstadt von Mülheim.

Wanderweg in Mülheim, der Stadt am Fluss

Durch den Innenstadtpark wandere ich mit sanfter Steigung auf den „Kirchenhügel“ zur evangelischen Petrikirche. Sie ist die älteste Kirche der Stadt und war ursprünglich die Kapelle eines Herrenhofs im Mittelalter. Nur wenige Meter entfernt steht die katholische St. Mariae-Geburt-Kirche.

An der Petrikirche zweigt der Wanderweg rechts ab und führt durch die geschichtsträchtige Altstadt. Vorbei an einem Mahnmal für die Opfer beider Weltkriege erreiche ich den Catho-Wenzel-Park und die Freilichtbühne Mülheim. Direkt dahinter führt der Eggenweg in den Wald und schließlich durch eine Siedlung auf den Kahlenberg.

Bevor du hier nach links abbiegst lohnt sich ein kurzer Abstecher nach rechts. Dort erwartet dich nämlich der Ruhrtalblick mit einer weiten Sicht. In direkter Nähe befindet sich außerdem der 27 m hohe Bismarckturm. Er ist einer der letzten (eigentlich) öffentlichen Aussichtstürme im Ruhrtal – derzeit jedoch wegen Baufälligkeit geschlossen.

Durch den Kahlenbergswald führt der Eggenweg zum Witthausbusch, dem größten Volkspark in Mülheim. Hier erwartet dich ein Tiergehege, das kostenlos besichtigt werden kann. Außer Montags ist das Gehege immer von 11 – 17 bzw. 18 Uhr geöffnet. Es gibt einen Kiosk und Toiletten.

Bevor du den Witthausbusch verlässt lohnt sich erneut ein Abstecher um ein paar Hundert Meter nach Rechts, dort gibt es nämlich noch ein Wildgehege zu bestaunen. Weiter geradeaus wechselst du über eine große Kreuzung in das weitläufige Naturschutzgebiet Rumbachtal, Gothenbach und Schlippenbach. Mal auf breiteren Wegen, mal auf Pfaden durchquere ich das NSG.

Da die Temperaturen unter 0 liegen, gibt es zugefrorene Tümpel und Eisskulpturen an Bächen zu beobachten. Stellenweise ist es auch glatt. Auf einem schmaleren Weg passiere ich schließlich das Naturfreundehaus (Ruhrtalhaus) und komme zurück in die Zivilisation, dem Ortsteil Raadt von Mülheim. Nur ein paar Meter vom Naturfreundehaus entfernt, gibt es auf der linken Seite am Weg ein kleines Café, dessen Name mir leider entfallen ist.

Wandern in der Ruhrmetropole Essen

Durch die Siedlung Mülheim Raadt führt der Eggenweg zum Flughafen Essen/Mülheim. Bei gutem Wetter gibt es hier zahlreiche Segelflieger zu beobachten und manchmal auch den gerade gestarteten Zeppelin. Um den Flughafen herum liegen Streuobstwiesen und Felder, auf den Schafe, Ziegen und auch Galloway-Rinder grasen.

Schließlich wandere ich weiter in das liebliche Rossenbecktal hinein, welches mich nach einer Weile unter einer Brücke an der A52 vorbei und zur Meisenburg hochführt. Bevor ich die Meisenburg quere, entdecke ich den Buchholzhof. Dort kann man nicht nur direkt vom Bauern kaufen, es gibt auch ein Bauerncafé, in welches man einkehren könnte.

Fast gegenüber des Buchholzhof überquert der Wanderweg die Meisenburg und führt direkt dahinter in den Wald. Weitläufige Wiesen, Felder und Bäche begleiten mich, während der Wanderweg mich immer weiter Richtung Essen-Werden führt. An einem Hof entdecke ich zwei schwarze Schwäne in einem fast zugefrorenem See. Wie romantisch! ❤️

Schließlich überquere ich eine Straße und wandere weiter, umgeben von Wiesen und Feldern bis in das Wolfsbachtal. Im Wolfsbachtal ist die Beschilderung teilweise nicht eindeutig. Solltet ihr das Zeichen mit der Raute 4 verlieren, könnte ihr auch dem Kettwiger Panoramasteig folgen. Er bringt euch auf einem etwas anderem Weg ebenfalls zum Bahnhof nach Essen-Werden.

Der offizielle Eggenweg (Raute 4) führt dich nun in den Heissiwald und am Wildgatter Heissiwald entlang. Kurz hinter dem Wildgatter beginnt der langgezogene Abstieg nach Werden. Direkt am Bahnhof Essen-Werden endet die erste Etappe des Eggenweg.

Am Bahnhof gibt es einen Kiosk und einen Imbiss. Ab hier wartet nun die zweite Etappe des Eggenweg (Raute 4) von Essen-Werden bis nach Hattingen darauf, erwandert zu werden. 🙂

Fazit zum Eggenweg (Raute 4), Mülheim bis Essen-Werden

Der Eggenweg ist eine schöne Tour, die von Mülheim über die Ruhrmetropole Essen bis Hattingen führt. Vor allem der erste Teil bis Essen-Werden besticht durch leise liebliche Bachtäler, Wiesen und Felder. Wälder und Pfade kommen auch nicht zu kurz, wenngleich es auch mal über Asphalt geht. Die erste Etappe des Eggenweg ist mit 20 km und „nur“ 300 HM die bequemere und leichtere Etappe.

Ich freue mich über eure Fragen oder Kommentare!