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Chiemsee-Alpenland: Gratwanderung zwischen Rampoldplatte und Hochsalwand

Gratwanderung zwischen Hochsalwand und Rampoldplatte: Gipfel der Hochsalwand bei Bad Feilnbach

Die Gratwanderung zwischen Rampoldplatte und Hochsalwand lässt Wandererherzen höher schlagen. Nicht umsonst ist sie eine meiner Lieblingswanderungen in der Wendelsteinregion! Sie vereint Aussicht, Höhenmeter und Gipfelerlebnisse mit alpinem Charakter und einer kleinen Kletterpartie am Fels. Gleichzeitig ist sie aber leicht genug, um von geübten Wanderern ohne zusätzliche Ausrüstung gemeistert zu werden.


Der Duden sagt, der „Grat“ ist die Bezeichnung für die oberste Kante eines Bergrückens. Eine „Gratwanderung“ ist demnach die Überquerung eines Bergrückens. In meinem Fall zwischen zwei Gipfeln in den bayrischen Voralpen: der Rampoldplatte (1422 m) und der Hochsalwand (1625 m). Diese Wanderung ist eine meiner Lieblingswanderungen und ich bin sie schon öfter in verschiedenen Variationen gegangen.

FunFact: Beim Schreiben dieses Blogartikels fiel mir auf, dass ich an diesem Tag bei dieser Tour über 200 Fotos gemacht habe. Der Knaller! :mrgreen: Daher fiel mir die Bildauswahl für diesen Artikel auch nicht besonders leicht… 😀

Route und GPX-Track zur Gratwanderung zwischen Rampoldplatte und Hochsalwand

(Route und GPX-Track folgen in Kürze!)

Gratwanderung: Durch das idyllische Jenbachtal

Ich startete am Wanderparkplatz Oberes Jenbachtal (Link). Meistens gehe ich zuerst auf die Hochsalwand und klettere dann zur Rampoldplatte hinunter. An diesem Tag wählte ich den Aufsteig über die Rampoldplatte und folgte erstmals dem ausgeschildertem Weg. Bisher wanderte ich immer „Eigenkreationen“. 🙂 Ich hielt mich also zunächst Richtung Farrenpoint (ein kleinerer, aber überraschend steiler Gipfel übrigens) und bog schließlich dem Wegweiser folgend in mir noch unbekanntes Gebiet ein.

Ausflugs-Tipp: In der Nähe des Parkplatzes kann man die Jenbach-Wasserfälle bestaunen und auf einem Pfad dem Wasserlauf folgen.

Bayrische Voralpen: Jenbach-Wasserfälle

Direkt am Jenbach entlang wanderte ich eine Weile durch das beschauliche Tal, ging durch Viehtore und entdeckte schließlich den ersten Hügel, den zu ersteigen galt. Auf einem Pfad wanderte ich steil nach oben und während mir die Morgensonne fröhlich entgegen lachte, bekam ich die ersten Schweißausbrüche … 😀

Aufstieg zur Rampoldplatte über den Nigglsteig

Hinter dem Hügel wanderte ich über eine offene Wiesenfläche, direkt dahinter beginnt der Nigglsteig. Durch den Wald, auf schmalen Pfaden über den Bergrücken gewann ich an Höhe. Rechts von mir taucht der Pfad zur bewirtschafteten Schuhbräu-Alm auf. Kurz darauf kann ich mein erstes Ziel des Tages, die Rampoldplatte, schon sehen. Die Alm ließ ich links liegen, legte aber an der etwas höherliegenden unbewirtschafteten Rampold-Alm eine Pause ein. Anschließend hieß es „Luft holen“ und zum Endanstieg weiter auf die Rampoldplatte.

Gratwanderung: Gipfelerlebnis Rampoldplatte (1422 m)

Der Aufstieg ist relativ leicht über Pfade zu meistern. Ich wanderte immer höher und sah schon die Leute am Gipfelkreuz. Schließlich wurde es etwas felsig. Ich stieg über etwas Geröll und erreichte kurz darauf den Gipfel. Erstmal eine Rast!

Als ich zum nächsten Gipfel rübersah, traue ich meinen Augen kaum. DAS ist die Hochsalwand? DA bin ich schon hoch bzw. runtergeklettert? Sie sah so gigantisch aus, dass ich kurz Angst bekam, ob ich es überhaupt noch bis zum zweiten Gipfel hochschaffe. Während ich am Gipfel saß, überlegte ich tatssächlich, ob ich nicht doch einfach von der Rampoldplatte wieder absteige. 🙂

Es war wirklich so „Engel links, Teufel rechts“. Schließlich entschied ich mich dazu, im Zweifelsfall einfach wieder zurück zu gehen.

Gratwanderung mit Klettereinlagen zur Hochsalwand (1625 m)

Bis zur Rampoldplatte ist der Wanderweg ein „roter Bergweg“. Der Übergang von dort zur Hochsalwand ist ein „schwarzer Bergweg“.

Schwarzer Bergweg: Das bedeutet, es handelt sich um eine schmale und steile Wegführung durch ein absturzgefährdetes Gelände. Es könnten dir Felsen, Tritthilfen und mit Drahtseilen gesicherte Passagen begegnen. Du solltest also ein geübter Wanderer sein, der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit mitbringt.

Von Gipfelkreuz aus wanderte ich auf einem schmalen und steinigen Pfad bis ans Ende der Felsnase. Dort kletterte ich über ein sehr steilen und imposanten Felsen hinab. Freestyle. Einen „Weg“ gab es nicht. Ein weiterer schmaler Weg, welcher aber (zunächst) sehr einfach zu gehen war, führte mich in Richtung Hochsalwand. Schließlich gelangte ich auf das Plateau vor der „Kletterpartie“.

Noch einmal Luft holen, etwas trinken und los gehts. Über Stufen, Tritthilfen und mit Drahtversicherung galt es den Fels bis nach oben zu erklettern. Teilweise ging es (gefühlt) senkrecht den Fels hoch. 🙂 Schmale und steinige Pfade unterbrechen die Kletterstellen. Der Aufstieg vom Plateau vor der Hochwalwand bis kurz vor den Gipfel dauert (je nach Kondition) 30 – 40 Minuten.

Schließlich erreichte ich den Ausstieg am oberen Ende. Von dort es nicht mehr weit bis zum Gifpel. Erstmal Pause und Aussicht genießen. 🙂

Abstieg auf das nördliche Plateau unterhalb des Wendelsteins und zum Jenbachtal

Von der Hochsalwand aus führt ein zunächst steiler und steiniger Weg auf den weitläufigen Sattel zwischen Hochsalwand und Wendelstein. Ich wanderte einmal quer rüber, bis unter den Wendelstein (welchen man von hier übrigens auch noch ersteigen könnte). Weite und anfangs noch schmale und steile Serpetinen führen schließlich wieder ins Jenbachtal und zum Parkplatz zurück.


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