Ruhrgebiet

So schön ist der Kettwiger PanoramaSteig Süd: Natur, Ruhrblick & Einkehr

Kettwiger Panoramasteig Süd: Weitblick über Kettwig und das angrenzende Mülheim an der Ruhr

Zuletzt aktualisiert am 27. Dezember 2025

Natur, Ruhe und Ruhrblick: Der Kettwiger PanoramaSteig Süd führt dich auf rund 13 km durch Felder, Wälder und charmante Ortsteile von Essen. Perfekt für alle, die eine abwechslungsreiche Tagestour im Ruhrgebiet suchen – mit Ausblicken, Einkehrtipps und jeder Menge Naturgenuss.


Kettwiger PanoramaSteig Südroute, Etappe 2 – Alle Fakten

🎯 Start: Bahnhof Kettwig-Stausee (Parken: Am Bahnhof)
🎯 Ziel: Bahnhof Essen-Werden, (Parken: Am Bahnhof)
🔙 Rückweg zum Start: Mit der S 6 in 5 Minuten bis Bahnhof Kettwig-Stausee

🎒 Länge: 12,5 km
⏱️ Gehzeit: ca. 3 Stunden
⚖️ Schwierigkeit: mittel
🏔️ Höhenmeter bergauf: 300
🏔️ Höhenmeter bergab: 300

🍽️ Einkehr-Tipp: Direkt am Weg gibt es keine Einkehrmöglichkeiten. Eine Einkehr empfiehlt sich am Schluss in der schönen Altstadt von Werden.
🎉 Highlights: Bauernhöfe, Felder, urbane Abschnitte auf wilden Pfaden, historische Ortskerne, Blick über das Ruhrtal

Kettwiger PanoramaSteig Süd: Ruhige Wege, weite Felder und Ruhrblicke

Wer beim Wandern gerne die Ruhe genießt, abwechslungsreiche Landschaften schätzt und zwischendurch gerne einkehrt, ist auf der Südroute des Kettwiger PanoramaSteigs genau richtig. Die etwa 13 Kilometer lange Etappe verbindet offene Feldlandschaften mit grünen Waldrouten und bietet immer wieder wunderschöne Blicke ins Ruhrtal.

Der Weg führt dich vorbei an kleinen Bauernhöfen, über sanfte Hügel und durch stille Wohngebiete – fernab vom Trubel, aber gut erreichbar. Ob als entspannte Tagestour oder als zweiter Teil des gesamten Panoramasteigs: Die Südvariante zeigt, wie viel Natur Essen wirklich zu bieten hat.

Panoramablick vom Pasberg über das Ruhrtal und Kettwig auf dem Kettwiger Panoramasteig Süd
Erster Höhenblick: Weite Aussicht über Kettwig und den Stausee

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Was ist der Kettwiger PanoramaSteig?

Der Kettwiger PanoramaSteig ist ein rund 35 Kilometer langer Rundwanderweg, der durch den Süden von Essen führt – genauer gesagt rund um den Stadtteil Kettwig, der für seine Mischung aus Natur, Ruhrblicken und für seinen historischen Ortskern bekannt ist. Er wurde im Mai 2020 offiziell eröffnet und ist Teil des städtischen Wanderprojekts „Essen.erwandern“, zu dem auch der BaldeneySteig, der ZollvereinSteig und der DeilbachSteig (Wanderbericht) gehören.

Als zweiter Premium-Wanderweg der Stadt verbindet der Kettwiger PanoramaSteig abwechslungsreiche Landschaft mit kulturellen Highlights – und bietet unterwegs immer wieder fantastische Ausblicke über das Ruhrtal.

Der komplette Weg lässt sich gut in zwei Tagesetappen aufteilen. So kannst du die Strecke entspannt wandern, ohne hetzen zu müssen. In diesem Artikel widmen wir uns der Südroute, also der zweiten Etappe des Kettwiger PanoramaSteigs. Sie führt durch grüne Täler, vorbei an Feldern und charmanten Ortsteilen – und hat ihren ganz eigenen Charakter im Vergleich zur Nordhälfte des Steigs.

Der Kettwiger PanoramaSteig Süd ist hervorragend markiert. Das Wegzeichen ist eine rote zackige Linie über einem blauen Band.

Wegmarkierung am Baum zeigt den Steigverlauf des Kettwiger Panoramasteig
Dieses Wegzeichen begleitet dich über 35 km auf dem Kettwiger Panoramasteig

Startpunkt & Anreise zur Südroute

Die Südroute des Kettwiger PanoramaSteigs beginnt am Bahnhof Kettwig Stausee. Dort findest du einen Park+Ride-Parkplatz, falls du mit dem Auto anreist. Ziel der Tour ist der S-Bahnhof Essen-Werden, wo ebenfalls ausreichend Parkmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Für Wanderer, die mit dem öffentlichen Nahverkehr unterwegs sind, bietet sich die S-Bahn-Linie S6 an. Sie verbindet Kettwig Stausee, Essen-Werden und den Essener Hauptbahnhof, sodass du bequem an- und abreisen oder den Weg flexibel planen kannst – auch wenn du nur eine Etappe wandern möchtest.

Blick auf die Ruhr und die alte Eisenbahnbrücke von Kettwig auf dem Kettwiger Panoramasteig Süd
Ausblick über das hügelige Umland – Naturidylle pur

Wegbeschreibung: Streckenlänge, Gehzeit & Profil

Die Südroute des Kettwiger PanoramaSteigs ist etwa 12,5 Kilometer lang und lässt sich in gemütlichem Tempo in rund 3 bis 3,5 Stunden erwandern. Die Strecke führt dich überwiegend auf gut begehbaren Wald- und Feldwegen, mit nur wenigen asphaltierten Abschnitten.

Insgesamt erwarten dich rund 300 Höhenmeter, verteilt auf sanfte Anstiege und weite, offene Passagen – ideal für alle, die gerne entspannt, aber nicht langweilig wandern möchten.

Die Route ist keine Rundtour, sondern eine Streckenwanderung vom Bahnhof Kettwig Stausee zum S-Bahnhof Essen-Werden. Wer mit dem ÖPNV anreist, kann die S6 für eine bequeme Rückfahrt zum Ausgangspunkt nutzen.

Wandern Essen Südroute
Schmaler Pfad durch den Wald – typisch für die Südroute

Einkehrmöglichkeiten entlang der Südroute

Entlang der Südroute des Kettwiger PanoramaSteigs selbst gibt es keine Einkehrmöglichkeiten direkt am Weg. Umso besser, dass sich am Ende der Tour gleich mehrere Optionen anbieten.

Wenn du in Essen-Werden an der Hauptstraße ankommst, kannst du entweder nach links in Richtung Bahnhof abbiegen – dort findest du einen gut ausgestatteten Kiosk und einen kleinen Imbiss für einen schnellen Snack.

Schöner ist jedoch der Weg nach rechts, hinein in die Altstadt von Werden. Hier erwarten dich mehrere Cafés, Restaurants und Bäckereien – ideal, um die Wanderung gemütlich bei Kaffee und Kuchen oder einer herzhaften Mahlzeit ausklingen zu lassen.

📌 Tipp: Besonders beliebt ist der historische Ortskern rund um den Marktplatz – perfekt für eine kleine Extra-Runde und eine wohlverdiente Pause.

Direkt am Kettwiger PanoramaSteig Süd gibt es keine Einkehrmöglichkeit
Pausenplatz am Kettwiger PanoramaSteig

Wanderbericht Kettwiger PanoramaSteig Süd: Die schönsten Aussichten und Sehenswürdigkeiten

Einstieg in Kettwig-Stausee und erster Aufstieg zum Pasberg

Ich starte meine Wanderung am S-Bahnhof Kettwig-Stausee. Von hier geht es direkt los: Ich überquere die Straße, wandere unter der alten Eisenbahnbrücke hindurch – und nach einem weiteren Straßenwechsel beginnt auch schon der steile Aufstieg auf den Pasberg.

Ein kurzes Stück geht es die Straße bergan, dann leiten mich ein paar alte Steinstufen direkt hinein in den Wald. Hier beginnt der erste landschaftliche Höhepunkt: Der Weg zieht sich in einem großen Bogen auf schmalen Pfaden an der Hangkante entlang – mit wunderschönem Blick auf Kettwig und den Kettwiger Stausee. Dabei gewinne ich zügig an Höhe.

Übrigens: Der Kettwiger PanoramaSteig verläuft hier ein Stück weit parallel zum Neanderlandsteig, was durch die Wegemarkierung gut sichtbar ist.

Aussicht vom Pasberg: Weitblick über Kettwig, Stausee & Ruhrtal

Oben angekommen finde ich zwei schöne Bänke mit Panoramablick – und der lohnt sich: Die Aussicht reicht über Kettwig, den Stausee und bis zur Mintarder Ruhrtalbrücke. Ein großartiger Ort für eine erste kurze Trinkpause.

Hier befindet sich übrigens offiziell die „Essener Aussicht Nr. 30: Aussicht auf dem Pasberg“. Schade nur, dass das vor Ort nicht ausgeschildert ist – der Platz hätte definitiv ein Hinweisschild verdient.

Zwischen Ruhrtalblick und Geschichte: Der Charlottenhof

Der Steig verläuft weiter über die Höhe des Pasbergs, der Weg wird etwas breiter. Rechts erscheint bald ein großes, beeindruckendes Anwesen: der Charlottenhof – früher die Villa von Friedrich Flick, heute eine Jugendbildungsstätte des Bistums Essen.

Für mich ist das ein Stück Kindheit: Ich war tatsächlich als Schülerin schon einmal hier auf einem Seminarwochenende. Es fühlt sich seltsam vertraut an, diesen Ort jetzt wandernd wiederzusehen.

Mit dem Charlottenhof erreichen wir die Stadtgrenze zu Heiligenhaus – ein spannender Übergang, denn hier verläuft auch die Grenze zwischen dem Ruhrgebiet und dem Bergischen Land. Der Kettwiger PanoramaSteig bleibt aber weiterhin vollständig auf Essener Stadtgebiet.

An dieser Stelle trennt sich auch der Weg wieder vom Neanderlandsteig, der in eine andere Richtung abzweigt.

Weiter Weg mit Weitblick: Felder, Waldrand & Römmersbach

Ein kurzes Stück führt über Asphalt, danach wechselt der PanoramaSteig auf einen schmalen Pfad entlang des Waldrands. Links öffnen sich immer wieder weite Blicke über Felder und sanfte Hügel – hier kommt das Panorama so richtig zur Geltung.

Ich passiere ein paar kleine Höfe und erreiche den Römmersbach, der sich in wunderschönen Mäanderbögen durch die Landschaft schlängelt – ein echtes Naturidyll.

Typischer Abschnitt des Kettwiger Panoramasteigs mit schmalem Naturpfad
Einsamer Pfad mit Blick auf die weite Landschaft

Vom Oefter Bachtal zum „Urwaldpfad“ mit Ilex

Ein Abzweig bringt mich in Richtung Oefter Bachtal, einem weiteren grünen Highlight der Strecke. Besonders überrascht bin ich von dem Golfplatz mitten im Wald – unerwartet, aber trotzdem ruhig und nicht störend. Das zugehörige Schloss Oefte ist vom Wanderweg aus nicht zu sehen.

Wenig später führt mich der Weg auf einen wurzeldurchzogenen Pfad bergauf – und plötzlich ändert sich die Vegetation. Ich wandere durch einen fast urwaldartigen Abschnitt, in dem dichter Ilex links und rechts des Weges wächst. Dieser Teil fühlt sich wild und ursprünglich an – ein wunderschöner Kontrast zur offenen Landschaft davor.

Höchster Punkt & Abstieg mit letzten Panoramablicken

Nach einem weiteren Anstieg erreiche ich den höchsten Punkt der Südroute: das obere Ende des Kutschenwegs. Hier oben wartet noch einmal ein toller Weitblick – fast wie ein stiller Abschiedsgruß des Steigs.

Von hier aus geht es über den Pastoratsberg gemächlich bergab Richtung Essen-Werden. Immer wieder kommen kleine, schmale Pfade unter die Füße – teils wurzelig, aber gut begehbar. Kurz vor Werden passiere ich einen Jüdischen Friedhof im Wald, der um 1830 angelegt wurde. Der Weg bleibt spannend bis zum Schluss.

Wandern mit Hund oder Kindern: Ist die Südroute geeignet?

Der Kettwiger PanoramaSteig Süd eignet sich gut für eine Wanderung mit Hund oder älteren Kindern, die bereits längere Strecken gewohnt sind. Mit rund 13 Kilometern Länge und einigen sanften Anstiegen erfordert die Etappe eine gewisse Grundkondition, ist aber nicht übermäßig anspruchsvoll.

Ein großer Vorteil: Viele Abschnitte führen durch schattige Waldgebiete oder entlang offener Wiesen mit Weitblick – ideal für heiße Tage. Für Hunde gibt es unterwegs vereinzelt kleine Bäche oder Gräben, allerdings keine durchgängige Wasserversorgung. Du solltest also auf jeden Fall genügend Wasser für deinen Vierbeiner (und dich selbst) dabeihaben.

Familien mit kleineren Kindern könnten die Tour als zu lang empfinden. In dem Fall lohnt es sich, nur Teilstücke zu wandern – zum Beispiel mit Start in Essen-Kettwig, wo du später gut wieder einsteigen oder abbrechen kannst. Die Route ist nicht kinderwagenfreundlich – feste Schuhe sind hier die bessere Wahl.

📌 Tipp: Plane ausreichend Pausen ein und nutze eine der Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecke – das macht die Tour für Kinder und Hunde gleich viel entspannter.

Natur pur – der Kettwiger PanoramaSteig zeigt seine wilde Seite

Beste Jahreszeit für die Südvariante

Die Südroute des Kettwiger PanoramaSteigs lässt sich am besten von Frühling bis Herbst erwandern. Besonders im Frühjahr lohnt sich die Tour: Blühende Felder, frisches Grün und angenehme Temperaturen machen die Strecke besonders reizvoll.

Auch der Herbst bietet ideale Bedingungen – dann leuchtet das Laub entlang der Waldränder in satten Farben, und die Fernblicke über das Ruhrtal sind bei klarer Luft besonders schön.

In den Sommermonaten ist die Südvariante gut machbar, da viele Wegabschnitte durch schattige Waldstücke führen. Dennoch solltest du bei warmem Wetter ausreichend Wasser mitnehmen, denn einige Passagen verlaufen durch offene Felder ohne Schatten.

📌 Tipp: An heißen Tagen empfiehlt sich ein früher Start am Morgen, um die angenehmsten Temperaturen zu nutzen und die Route in aller Ruhe zu genießen.

Baumgruppe am Wegesrand – Natur im Detail

Tag der Steige 2026: Geführte Wanderung auf dem Kettwiger PanoramaSteig

Am 18. April 2026 findet der nächste „Tag der Steige“ in Essen statt – und diesmal steht der Kettwiger PanoramaSteig im Fokus. Bei dem jährlichen Wander-Event wird jeweils einer der vier Essener Steige besonders hervorgehoben und gemeinsam erkundet.

Das Wander-Event der Stadt Essen bietet kostenlose Teilnahme, geführte Touren und jede Menge Gelegenheit, die grüne Seite der Stadt gemeinsam mit anderen zu erleben. Ideal für alle, die beide Etappen an einem Tag wandern oder sich einfach inspirieren lassen wollen. Alle Infos zum „Tag der Steige“ findest du hier.

Wanderweg mit Aussicht – hier lohnt sich ein kurzer Stopp

Fazit: Der Kettwiger PanoramaSteig Süd überrascht – im besten Sinne

Nach der Eröffnung des Kettwiger PanoramaSteigs im Jahr 2020 gab es viel Kritik. Ich bin damals, direkt nach der Eröffnung, einen Teil der Nordvariante gewandert und war ehrlich gesagt enttäuscht: zu viel Asphalt, eine riesige Baustelle im Wolfsbachtal und wenig echtes „Steig“-Gefühl. Danach habe ich den Panoramasteig lange gemieden und mich eher anderen Touren gewidmet.

Doch der Kettwiger PanoramaSteig Süd hat mich wirklich positiv überrascht: Sie zeigt sich abwechslungsreich, naturnah und oft sogar richtig wild – mit wurzeligen Pfaden, Waldpassagen, Höhenmetern und wunderschönen Panoramablicken. Viele Abschnitte sind dem Begriff „Steig“ absolut würdig.

Besonders gefallen hat mir, wie die Südvariante die ländliche, grüne und idyllische Seite von Essen in den Mittelpunkt stellt – fernab vom typischen Ruhrgebietsbild. Wer Lust auf Natur, Aussicht und Ruhe hat, findet hier eine Strecke, die den Namen Panoramasteig wirklich verdient.


Kennst Du schon „Weitergehen!“? Der Newsletter für Menschen, die Draußen-Momente lieben und innerlich wachsen wollen.

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