Der Bergische Weg Fernwanderwege Deutschland

Der Bergische Weg, Etappe 1: Vom Baldeneysee durch das Hespertal nach Velbert

Bergischer Weg, Etappe 1

Der Bergische Weg, Etappe 1 führt auf über 19 km vom Baldeneysee durch das idyllische Hespertal bis in das Zentrum von Velbert. Es war der 24. Februar 2019. Ich beging meine erste selbstgeführte Wanderung und neben traumhaften Frühlingswetter begleiteten mich zahlreiche Mitwanderer. Komm mit und lasse dich vom überraschend schönen Ruhrgebiet verzaubern!


Hinweis:
Um den Bergischen Weg etwas ÖPNV-freundlicher zu gestalten, habe ich einige Etappen umgeplant. Deshalb enden oder starten einige Etappen anders als in den gängigen Wanderführern vorgeschlagen.

Der Bergische Weg, Etappe 1: Fakten und GPX-Track

Länge:19 km (inkl. Zuwege)
Aufstieg:400 m
Abstieg:400 m
Strecke:Baldeneysee – Kupferdreh – Hespertal – Velbert
Schwierigkeit:mittel
Reine Gehzeit:4 Stunden
Start:S-Bahnhof Essen-Stadtwald
oder Wanderparkplatz „Heimliche Liebe“ (Baldeney 33, 45134 Essen)
Ziel:Velbert ZOB
(In Velbert ist das Parken nur eingeschränkt möglich)
Zurück zum Start:Mit dem Bus 169/SB 19 bis Essen-Werden. Von dort mit der S6 bis Essen-Stadtwald
Einkehr:Wirtshaus „Heimliche Liebe“ am Wanderparkplatz (nur Fr, Sa, So geöffnet)
Konditorei & Café Langensiepen, Velbert
La Luna Eiscafé, Velbert
Wanderführer und Wanderkarte:Der Bergische Weg* (Guido Wagner, Steffi Machnik)
Leoprello Wanderkarte „Der Bergische Weg“*

Das könnte dich interessieren: Eine Übersicht über den gesamten Bergischen Weg habe ich dir hier zusammengestellt.

Mehr Fotos von dieser Etappe des Bergischen Wegs findest du übrigens in diesem Album auf meiner Facebook-Seite.


Der Bergische Weg, Etappe 1: Von Essen nach Velbert

Unsere Wanderung startete am S-Bahnhof in Essen-Stadtwald. Am Morgen stellte sich bei mir eine gewisse Aufregung ein, denn es handelte sich um meine erste über das Wanderblog organisierte Tour. Obwohl ich 20 Minuten früher am Treffpunkt war, erwarteten mich bereits acht wanderlustige Begleiter. Ich stellte mich vor, wir quatschten ein bisschen, es wurde gelacht. Bis wir losgingen vergrößerte sich meine Gruppe auf 20 Wanderer.

Vom Stadtwald aus erstiegen wir über den ausgeschilderten Zuweg den Baldeneyer Berg. Am offiziellen Startpunkt der ersten Etappe – dem Wanderparkplatz „Heimliche Liebe“ – sammelten wir die Autofahrer ein. Als wir den Parkplatz erreichten, entgleisten mir (laut Augenzeugenberichten! 😀 ) kurz die Gesichtszüge. Dort warteten nämlich noch einmal mindestens genausoviele Menschen auf mich!

Es gab ein großes Hallo, ich stellte mich erneut vor und unterhielt mich mit den neuen Teilnehmern. Eine Dame verabschiedete sich leider sofort wieder, weil sie nicht mit so vielen Leuten gerechnet hatte. Eine ältere Dame hielt uns für die Wikinger Reisegruppe – dort hatte sie nämlich was gebucht. 😀

Zehn Minuten später stiegen wir schließlich in den Bergischen Weg ein.

Der Bergische Weg Etappe 1: Baldeneysee
Ausblick auf den Baldeneysee

Der Bergische Weg, Etappe 1: Ruine Isenburg mit Geschichte

Hoch über den Baldeneysee wanderten wir auf einen breiten Weg durch schöne Buchenwälder. Dadurch, dass die Bäume noch nicht begrünt sind, bot sich uns sofort ein traumhafter Ausblick auf das Umland. Schon nach kurzer Zeit erreichten wir die Ruine Isenburg. Eigentlich plante ich einen kurzen Abstecher in die alten Gemäuer – aufgrund der Größe der Gruppe, sah ich aber davon ab.

Die „neue“ Isenburg in Essen wurde tatsäclich nach der Isenburg in Hattingen benannt (auf dem Essener Deilbachsteig passiert ihr sie). Diese neue Isenburg wurde um 1240 von Graf Dietrich von Altena-Isenberg hier auf dem 150 m hohen Bremberg errichtet, 1288 wurde sie zerstört und verfiel seitdem zur Ruine. Die heute noch sichtbaren Reste der Burg wurden durch Ausgrabungen in den 1920er und 1930er Jahren wieder frei gelegt. Sie ist als Bau- und Bodendenkmal geschützt und frei zugänglich.

Der Bergische Weg Etappe 1: Isenburg
Die alten Mauern der Isenburg

Oberhalb des Baldeneysees schlängelte sich der Wanderweg gemächlich den Berg hinab. Das Café „Schwarze Lene“ (Edit: Die Schwarze Lene ist inzwischen ein Steakrestaurant) und eine kleine Aussichtsplattform etwas später, lud sämtliche Teilnehmer zu spontanen Fotosessions ein.

Eine wunderbare Gelegenheit, um die Schäfchen wieder zu sammeln. 🙂 Mittlerweile verschwanden die ersten Jacken in den Taschen. Direkt hinter der Aussichtsplattform stiegen wir über einige Stufen auf einen schmalen Pfad, der uns bis an das Ufer des Baldeneysees hinab führte.

Bergischer Weg: Aussicht Schwarze Lene
Wanderpause mit Ausblick an der „Schwarzen Lene“

Carl Funke: Ehemalige Zeche im Ruhrgebiet

Der Bergische Weg lenkte uns weiter direkt am Ufer des größten Ruhrstausees entlang. Für einen so sonnigen Frühlingstag war es dort um die Uhrzeit noch richtig leer – wenn man von uns absah. 😉 Auf einem breiten Asphaltweg passierten wir die alte Zeche Carl Funke, wanderten an einem kleinen Hafen entlang und sahen Mini-Segelboote, die auf dem Wasser vor sich hin schipperten.

Der Bergische Weg Etappe 1: Zeche Carl Funke
Alte Zeche am Baldeneysee

Vogelschutzgebiet am Baldeneysee

Schließlich erreichten wir das Vogelschutzgebiet „Heisinger Bogen“. Hier gab es einiges zu entdecken: Enten die auf Baumstämmen sonnten; eine Schildkröte, die aus dem Wasser kletterte, um es den Enten gleich zu tun. In den Bäumen sahen wir imposante Nester der angesiedelten Wasservögel, nicht weit davon die Besitzer der Nester selbst.

Der Bergische Weg: Vogelschutzgebiet Heisinger Bogen
Schildkröten und Enten sonnen im Vogelschutzgebiet

Der Bergische Weg, Etappe 1: Historischer Bahnhof Kupferdreh

Nach dem wir das Vogelschutzgebiet verlassen hatten, wanderten wir über die ehemalige Eisenbahnbrücke, die über den Baldeneysee und zum historischen Bahnhof Kupferdreh führt. Hier standen heiß ersehnte Toiletten zur Verfügung, sodass wir eine Pause einlegten. Vor dem alten Bahnhofsgebäude hält im Sommer die Hespertalbahn – die wir heute leider nicht zu Gesicht bekamen, denn sie fährt erst ab Mai.

Hinter dem Bahnhof streiften wir das Gewerbegebiet in Kupferdreh, bevor es wieder ins Grüne und seicht bergauf ging. Über die Dächer der Häuser hinweg sahen wir den schimmernden Baldeneysee, dessen Ufer wir noch einmal kurz streiften, bevor der Wanderweg uns in den Wald und in Richtung Hespertal leitete.

Im Hesperbachtal: Gut Oberhesper

Breite Waldwege wechselten sich mit schmalen Pfaden ab. Hier und da passierten wir eine Straße. Auf einer Lichtung unweit der Villa Kunterbunt legten wir eine größere Pause ein. Ein frecher Mitwanderer (dessen Namen ich hier nicht nenne 😀 ), brachte mir ein Pausenbier mit – welches ich aber schwesterlich mit einer anderen Dame teilte. 🙂

Langenhorster Wald
„Das ist unsere Führerin, die kannst du doch jetzt hier nicht abfüllen! 😀 „

Wir wanderten weiter durch Wald und Flur und beobachteten den einziehenden Frühling. Nun schon mit Kurs auf Velbert begegnete uns die eine oder andere Steigung. Ein schmaler steiler Pfad, der – wie wir feststellen – bei Regen unbegehbar sein dürfte, führte uns schließlich zum Gut Oberhesper hinab. Auch hier boten sich zahlreiche Foto-Motive, die natürlich gerne eingefangen wurden.

Ein Wanderführer verläuft sich nicht, er korrigiert den Weg!

Auf unserem Weg durch das Hespertal taten sich nun auch immer wieder weitläufige Felder mit tollen Weitblicken auf. Der Hesperbach plätschert malerisch neben uns her und glitzerte in der Sonne. Hier und da gab es hübsche alte Fachwerkhäuser zu sehen. Natürlich lief bei meiner ersten selbstgeführten Wanderung nicht alles glatt und so musste ich im Langenhorster Wald doch erstmals die Karte konsultieren.

Etappe 1: Hespertal
Ausblick am Fernwanderweg

Gelernt habe ich dabei aber auch etwas, nämlich: Ein Wanderführer verläuft sich nicht! Er „korrigiert“ höchstens den Weg. 🙂 Nachdem ich also den Weg korrigiert hatte 😀 , kamen wir an die Brücke der A 44, welche wir kurz darauf noch einmal unterquerten und schließlich in Velbert-Hefel ankamen, wo wir den Bergischen Weg verließen.

Wir sind doch jetzt am höchsten Punkt von Velbert, ODER?

Um ins Zentrum nach Velbert zu gelangen, gingen wir über den ca. 3,5 km langen Zuweg (der leider nicht ausgeschildert war). Und – das Beste kommt zum Schluss 😉 – der Weg ging steil (Also: richtig steil!) bergauf.

Hier konnte ich die Gruppe leider auch nicht mehr zusammenhalten. So kam es, dass wir am Ende in zwei verschiedene Cafés einkehrten.

Fazit zum Bergischen Weg (Etappe 1) von Essen nach Velbert


Wanderbloggerin Sabine Schönberg

„Es hat trotzdem riesig Spaß gemacht und es war ein richtig toller Tag! Ich nehme das eine oder andere mit, was ich für die zweite Etappe berücksichtigen kann und freue mich schon wie wild! 🙂 Die Wanderung von Essenener Süden bis ins Zentrum von Velbert startet gemächlich und ist eine der leichteren Etappen. Nennenswert ist nur der Anstieg nach Velbert hinein am Schluss. Buchenwälder, romantische Bachtäler und schöne Pfade säumen den Bergischen Weg.“

Sabine Schönberg,Wanderbloggerin

You Might Also Like

No Comments

    Schreibe einen Kommentar